Spatz-Hannover


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Der Name Spatz

Genealogie

Der Name "Spatz" stammt nicht, wie man heutzutage vermuten könnte, von dem nahezu weltweit verbreiteten kleinen Vogel Spatz (Haussperling) ab. Sein Ursprung geht mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf das altgermanische Wort "Spado" (auch altfränkisch "spathen", griechisch "spathe", lateinisch "spatha") zurück, womit etwa ab dem vierten Jahrhundert unserer Zeitrechnung ein "zweischneidiges Langschwert" bezeichnet wurde.

Die Träger dieser Waffen wurden "Spatharii" oder auch "Spartarius" genannt; sie fungierten als Leibwächter, Soldaten, Boten oder auch als Vertraute ihres jeweiligen Herrschers. Aus den Geschichtsschreibungen des Altertum (wie "Monumenta Boica" = Urkundenwerk über Klöster und Bistümer in Bayern) ist zu entnehmen, dass um 532 der byzantinische Kaiser Justinian seine persönliche Leibgarde als "Spatharii" bezeichnete; die byzantinische Kaiserin Irene schickte 802 den "Spartarius" Leo als Gesandten zu den Karolingern, um den Frieden zwischen den Franken und ihrem Reich zu festigen. Auch bei der siegreichen Schlacht gegen die Ungarn im Jahr 955 auf dem Lechfeld waren wohl etliche "Spartharii" als Garde für den Kaiser Otto I. beteiligt.

Familiennamen wurden im Deutschen Reich erst ganz allmählich ab Beginn des 12. Jahrhunderts eingeführt; erstmals urkundlich dokumentiert ("Monumenta Boica") tauchte unser Name 1237 im Gebiet des Bistums Augs-burg auf: bei einem Rechtsgeschäft war "Heinrich genannt Spado von Rot" beteiligt; dabei kann das "von Rot" eine Ortsbezeichnung gewesen sein aber auch der Hinweis auf den Besitz eines freien Bauern, der sein Land selbst gerodet hatte. Man kann wohl davon ausgehen, dass der Ursprung unseres Familiennamens aus dem Gebiet Augsburg / Lechfeld und dort speziell aus dem Ort Schwabmünchen (früher Swaubemenchingen) stammt.

Bei der urkundlichen Festlegung der Familien- oder Eigennamen wurden fast immer örtliche mundartliche Eigenheiten berücksichtigt; daher tritt unser Name bis heute in verschiedenen Prägungen / Schreibweisen auf: Spado, Spatarius, Spatha, Spaz, Spatze, Spacz, Spazius, Spuotz, Spaatz, Späzzi, Spaczek und auch Spazzo.

Die ersten urkundlichen Spuren der Spatzen tauchten etwa ab 1235 im Bistum Augsburg und in der Folgezeit in den Herzogtümern Bayern und Schwaben auf; es ist vorstellbar, dass diese Personen zuerst als bewaffnete Wachleute oder Soldaten zu den Verteidigern der Ort / Städte gehörten und sich dann dort niederließen. Dafür spricht auch, dass es in frühesten Zeiten eine ganze Reihe von Ortsbezeichnungen mit Bezug auf unseren Namen gegeben hat; dieses waren oder sind: Spatzenhausen (Oberbayern Kreis Weilheim), Spatzenberg (Oberbayern Kreis Wasserburg), Spatzenhofen und Spatzenhof (Oberamt Ellwangen), Spatzenhof (Oberamt Welzheim Württemberg), Spatzenhof (Oberamt Weinsberg), Spatzenhof (Kreis Säckingen), Spatzenmühle (Kreis Oppenheim / Rhein), Spatzreit (Bezirk Taunusstein) und Spatzenhof (Kreis Fulda). Die Benennung von Orten nach Namen war nur möglich und zulässig, wenn es sich um freie Bauern / Bürger handelte; viele dieser Vorfahren waren also angesehene und etwas privilegierte Familien. Einige dieser Gemeinden und Weiler sind im Zuge von Gebietsreformen mittlerweile leider verschwunden.

Unser Familienname ist demnach aus einem Beruf oder einer ausgeübten Tätigkeit entstanden - er hatte ur-sprünglich nichts mit dem kleinen Vogel Spatz oder Sperling zu tun.

Heute gibt es in Deutschland etwa 1.200 Träger des Namens; die meisten Personen davon leben in den Regionen Augsburg - Lechfeld, Nürnberg - Oberpfalz - Regensburg, Mittelfranken, Odenwald, Speyer, Pfalz und Spessart.



27.07.2008 | Udo@Spatz-Hannover.de

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