Spatz-Hannover

Die ersten Wappen entstanden etwa Mitte des 12. Jahrhunderts; sie wurden fast nur vom höheren Adel oder Dynastiegeschlechtern verwendet. Der Gebrauch von erblichen Wappen, auch von niederen Adelsschichten und den Rittern, wurde erst im 13. Jahrhundert üblich; von bürgerlichen Familien konnten Wappen nur erworben werden, wenn sie zu den "freien Bürgern" und "ehrbaren Geschlechtern" gehörten.

Das hier abgebildete Spatz-Wappen entstand etwa im 14. Jahrhundert und wurde zuerst vermutlich von Familien in Regensburg, später aber auch (teilweise mit geringfügigen Abwandlungen) von verschiedenen Familienzweigen in Nürnberg, Speyer und in den Gebieten Franken, Kurpfalz und Odenwald benutzt. Es handelt sich dabei wohl um das älteste Spatz-Wappen; es ist bereits im "Wappenbuch von Siebmacher" der Ausgabe von 1656 (Band V, Seite 223) dargestellt.

Die verwendeten Symbole und Farben dieses Wappens bedeuten: Blau = Himmel; Gold = Sonne; Flügelross = Pegasus, Sinnbild der Musen; Schnecke = Glücksbringer (wurde auch auf gallischen Helmen zu Zeiten des Cäsars benutzt); Schlange = Verwahrerin von Schätzen und Geheimnissen; Pfeil = Sinnbild des Blitzes und der Lichtbringer.

In den nachfolgenden Zeiten (16. und 17. Jahrhundert) waren weitere Wappen entstanden, die sich von diesem Ur-Wappen teilweise deutlich unterscheiden. Vermutlich wollten sich diese Familien (vorwiegend in der Oberpfalz und Österreich) durch eigene Interpretationen der Wappen-Inhalte von den anderen Familien-Linien absetzten.

Auf Grund neuerer ethymologischer Deutungen meinte man auch, den Name Spado / Spatz auf den Vogel Spatz (Sperling) zurückführten zu können; daher wurde ein Vogel-Symbol in einigen späteren Wappen aufgenommen.